Mit Nachhaltigkeit läuft es besser – für uns alle
Obwohl der Begriff Nachhaltigkeit geradezu inflationär verwendet wird, gibt es kein einheitliches Verständnis darüber, was er bedeutet. Grundsätzlich kann Nachhaltigkeit als ökologisches und ökonomisches Handeln verstanden werden, das gegenwärtigen und zukünftigen Generationen vergleichbare oder bessere Lebensbedingungen sichern soll. Dabei stehen die Umwelt, aber auch wirtschaftliche und soziale Aspekte im Zentrum.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für mich?
Für mich bedeutet nachhaltiges Handeln, dass ich bei allen privaten und beruflichen Aktivitäten versuche, natürliche Ressourcen zu schonen, insbesondere, wenn sie nicht erneuerbar sind. Ich ernähre mich seit Jahrzehnten vegetarisch, in den letzten Jahren überwiegend vegan, und kaufe Lebensmittel ausschließlich im Bioladen. Dabei achte ich auf Saisonalität und Regionalität, wo immer das möglich ist. Meinen Arbeitsweg lege ich mit dem Fahrrad zurück, für längere Strecken nehme ich die Bahn. Auf privaten und geschäftlichen Reisen komme ich am liebsten in Biohotels unter. Den mit Reisen verbundenen CO2-Ausstoß kompensiere ich über atmosfair. Wir besitzen zu zweit eine kleine Zoe, die wir über Carsharing vermieten, wenn wir sie nicht selbst nutzen (was meist der Fall ist). Schon eine ganze Weile liebäugele ich damit, mir ein Lastenfahrrad zuzulegen.
Meine Webseite ist bei einem ökologischen Anbieter gehostet, ich beziehe Strom bei Polarstern und meine Büroeinrichtung ist gebraucht oder nachhaltig produziert. Büromaterialien und Werkzeuge für Trainings und Workshops kaufe ich bei nachhaltigen Lieferanten (z.B. bei memo). Mein Smartphone ist ein Fairphone und damit auch ökologisch und sozial so smart wie möglich. Ich verzichte weitestgehend darauf, Dokumente auszudrucken. Wenn ich Werbematerial drucke, dann klimaneutral und mit Biofarben, z.B. bei der Umweltdruckerei. Außerdem verwende ich Papier mehrfach – auch Flipchart-Papier und Moderationskarten. Die Bank meines Vertrauens ist die GLS Bank, die das Geld der Kund:innen ausschließlich in ökologische und soziale Projekte investiert.
Fast alles geht auch fair und grün
Das ökologischste Produkt ist immer noch keins. Deshalb prüfe ich mittlerweile bei jeder Kaufenentscheidung zu allererst, ob der Kauf überhaupt sein muss. Man kann Dinge, die man nicht oft braucht, auch leihen. Ist wirklich eine Neuanschaffung nötig, schaue ich, ob ich das Produkt auch gebraucht bekommen kann. Wenn das nicht möglich ist, suche ich nach nachhaltigen Varianten – von A wie Aktentasche bis Z wie Zahnbürste. Mitterweile gibt es wirklich schöne und coole Produkte – weit weg vom Öko-Klischee, das nicht immer mit Ästhetik und Style verbunden wird. Nachhaltige Produkte sind nicht nur schön, sondern man kann sie auch mit gutem oder zumindest besserem Gewissen kaufen. Ich habe Euch unter Empfehlungen einige meiner Lieblinge zusammengestellt.
Auch soziale Nachhaltigkeit ist mir wichtig. Ich begegne meinen Kund:innen und Lieferant:innen auf Augenhöhe und betrachte alle Menschen als gleichwertig – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Religion. Ich achte auf das Fairtrade-Siegel, engagiere mich ehrenamtlich und bin Fördermitglied von Greepeace, foodwatch, unicef, proveg, Ärzte ohne Grenzen und Plan.
Um mich mit anderen Menschen, denen Nachhaltigkeit im Alltag, aber vor allem auch im Arbeitsleben wichtig ist, zu vernetzen, bin ich Mitglied beim Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. – ein Interessensverband für nachhaltige Unternehmen und Organisationen. Hier kann nur Mitglied werden, wer nachweist, dass vorwiegend nachhaltige, ökologische und/oder Fair-Trade-Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden. Jedes Mitglied verpflichtet sich außerdem, seine/ihre Aktivtäten im Bereich Nachhaltigkeit zu erhalten bzw. zu verbessern. Dazu gehören eine ökologische Einrichtung, schadstoffarme Firmenfahrzeuge, umweltfreundliche Produktion, faire Geschäftspraxis, Verwendung von Ökostrom, nachhaltiges Banking, ressourcenschonende Büromaterialien, Bio- und fair gehandelte Lebensmittel. In regelmäßigen Treffen tauschen sich die Mitglieder aus und nutzen das nachhaltige Netzwerk, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Mehr grüne Gutmenschen!
Ihr seht also, ich bin eine überzeugte Ökotante und ein bekennender Gutmensch. Gleichzeitig ist mir klar, dass es schwierig ist, immer und überall konsequent zu sein. Auch fehlen vielen die finanziellen Mittel, um nur noch ökologisch und sozial korrekt zu konsumieren. Aber es ist wie beim Laufen: Jeder Schritt zählt! Deshalb freue ich mich über alle, die in irgendeinem Bereich ihres Lebens damit anfangen, sich über die ökologischen und sozialen Konsequenzen ihres Handelns überhaupt Gedanken zu machen.